2025-04-26
Eine effiziente Vorgehensweise ist es, das Schreiben der Inhalte von der endgültigen Formatierung zu trennen. Trotzdem sollen die Formatierungen schon im ASCII-Text (naja, Unicode-Text) erkennbar sein. Weitere Vorteile ergäben sich, wenn man eine Versionsverwaltung wie Git einsetzen würde, da diese zeilenweise Textdateien versioniert. Damit kann man z.B. bei einem Buch, das in einer Markdown-Datei geschrieben wird, jede Änderung nachvollziehen. Dies ist mit einem Textverarbeitungsprogramm (Word, Writer) so nicht möglich. Mein restlicher Workflow ist allerdings derzeit Cloud-basiert, so dass Git eine zusätzliche und für mich nicht vorteilhafte Verkomplizierung wäre.
Markdown ist bekanntlich eine vergleichsweise einfache Methode um sofort gut lesbaren strukturierten Text zu schreiben. Ohne Menüs, eine Maus oder Tastatur-Shortcuts zu nutzen kann man Texte mit hierarchischen Überschriften, Fett/Kursivschrift, Tabellen, Zitaten, Links, Fußnoten und Code-Fragmenten schreiben. Es sind bereits einige Bücher sowie viele E-Books in Markdown geschrieben worden.
Verschiedene Programme oder Libraries können Markdown in andere Formate konvertieren. Ich verwende das Tool pandoc, da es flexibel und sehr leistungsfähig ist. Das Zielformat für pandoc ist bei mir HTML. Darauf basiert dann z.B. meine Homepage.
HTML kann man wiederum heranziehen, um PDF-Dateien zu erzeugen. Dazu verwende ich Google-Chrome, da hier geeignete Kommandozeilenparameter zur Verfügung stehen.
Ich verfasse für den Physik- und Informatikunterricht Skripte zu meinem Unterricht (primär für mich und als Tafelbild - kein Lehrwerk). Dabei werden die üblichen Features genutzt: Hierarchische Überschriften, Abbildungen, Einteilung in Spalten (meist für Beschreibungen neben Bildern), Mathematische Formeln (in TeX), Tabellen, Quelltexte (in unterschiedlichen "Sprachen"), Definitionen sowie Diagramme usw.
Außerdem habe ich mit dieser Technik diese Homepage neu gestaltet. Die Elemente Navigation, Inhaltsverzeichnis, Neueste Artikel sowie die Sitemap werden automatisch generiert, in dem die Markdowndateien sowie einzelne YAML-Dateien gelesen und verarbeitet werden.
Dies alles geht problemlos in Markdown mit den Erweiterungen von Pandoc und mir (s.u.).
Da die Funkübertragung an unsere digitalen Tafeln am ehesten mit iPads funktioniert, erzeuge ich zwei PDF-Ausgaben:
PDF-Dateien haben den Vorteil, dass alle Daten in einer Datei sind und diese final formatiert ist. Außerdem kann sie quasi jedes Gerät anzeigen, was bei eBooks so nicht gegeben ist.
Ich habe einige Ergänzungen in CSS geschrieben bzw. in einem Python-Präprozessor programmiert. Beispiele:
```{.java .execute}
System.out.println("Hello World");
```
wird zu:
System.out.println("Hello World");
Hello World
```mermaid
flowchart LR
A[Idee] -->|Nachdenken| B(Planen)
B --> C{Evaluieren}
C -->|fragwürdig| D[Einstellen]
C -->|realistisch| E((Durchführen))
C -->|unausgegoren| B
```
flowchart LR A[Idee] -->|Nachdenken| B(Planen) B --> C{Evaluieren} C -->|fragwürdig| D[Einstellen] C -->|realistisch| E((Durchführen)) C -->|unausgegoren| B
Mit diesem Text ist eine Marginalie verknüpft. Eine
Beispielmarginalie.
gibt es in mehreren Farben als “fenced divs”, also eingerahmt in Doppelpunktfolgen:
::::{.m²_blue .m²_box}#### Beispiel
Dazu kombinieren wir: `.m²_blue .m²_box`
::::
Dazu kombinieren wir: .m²_blue .m²_box
Dienste wie z.B. Github zeigen Markdown-Dateien automatisch als gut aussehendes HTML an. Aber jeder kann selbst Tools einzusetzen, die optisch ansprechende Dokumente in vielen verschiedenen Formaten erzeugen können. Ich ziele derzeit nur auf HTML und daraus erzeugtes PDF (so werden beide mit CSS formatiert). [Man kann aber auch von Pandoc direkt PDF-, odt- oder epub-Dateien erzeugen lassen. Zu den Möglichkeiten siehe hier.]
Pandoc alleine erzeugt eine korrekte, aber nicht so hübsche
HTML-Datei. Aber man kann mit der Kommandozeilenoption -H
eine zusätzliche Datei in den Header der HTML-Datei einfügen lassen.
Damit ist es einfach viele CSS-Styles einzubinden. Am Ende kann man mit
-F
eine weitere Datei als eine Art Fußzeile einfügen
lassen. Dann gibt es noch den Befehl -``-toc
, der ein
Inhaltsverzeichnis generiert, das wiederum erst nach einer Formatierung
mit obigen Styles wunschgemäß aussieht.
Chromium/Chrome kann über die Kommandozeile eine HTML-Datei direkt
als PDF-Datei "ausdrucken". Dabei werden Formatierungsanweisungen der
HTML-Datei beachtet, z.B. page-break-before
, so dass man
Kapitel oder Folien mit einer neuen Seite anfangen lassen kann. Man kann
sogar das Aussehen der PDF-Datei komplett anders gestalten, da dabei
@media print { ... }
beachtet wird. Selbst Papiergrößen in
CSS werden berücksichtigt.
Inzwischen werden bei mir mehrere Dateien inkludiert, die CSS-Zeilen regelmäßig ergänzt sowie der Aufruf von Pandoc und Chrome per Skript automatisiert. Deshalb habe ich mir ein Tool mdmachine.py geschrieben, das diese Aufgaben (und noch einiges mehr wie Navigationsspalte, sitemap usw.) erledigt. Neben diesem Tool wird benötigt:
Die Vorgehensweise wird bei Gelegenheit ausführlicher dokumentiert.