Komplexere Sachverhalte kann man gut am Bildschirm vorführen und
dabei erklären. Das half sowohl beim Support von Lehrkräften, als auch
bei der Onlineschule 2020, ist aber auch heute noch sinnvoll.
Die Software lief damals auf Ubuntu 18.04 und 20.04, inzwischen aber
unverändert z.B. unter debian 12 (bookworm).
- Screencasts
sind mit Audio (per Mikrophon) kommentierte Videos von meinem
Bildschirm, in denen ich klickend etwas erkläre.
- WebM ist ein
Videocontainerformat (genauer: Containerformat mit festgelegten Video-
und Audiocodecs)
- ohne Patentschutz
- alle großen Browser und weitere Software können es problemlos
darstellen
- auf Ipads war es vor 2021 nur mit zusätzlichen Apps abspielbar
- man kann es mit freier (und damit auch kostenloser) Software
herstellen
- es benötigt wenig Speicherplatz
- MP4 ist ein anderes
Videocontainerformat
- üblich sind verschiedene i.d.R. patentgeschützte und tw.
kostenpflichtige Codecs
- u.A. alle großen Browser können es bei geschickter Codec-Wahl
darstellen
- man kann es auch mit kostenloser Software herstellen
- auch MP4 benötigt bei geeigneten Einstellungen wenig
Speicherplatz
Mein Workflow
Funktioniert so seit Ubuntu 18.04. Frisch getestet auch 2024 mit
Debian Bookworm. Natürlich einfacher zu handhaben, wenn man zwei
Monitore hat.
- Im maximierten Firefox die Webentwickleroption
“Bildschirmgröße testen” auf 1280x720 (die Lage dieses Bereichs ist auch
nächste Woche gleich) einstellen um dort etwas zeigen.
- Aufnahme dieses Bildschirmbereichs mit vokoscreen
(inzwischen vokoscreen-ng).
- speichern mit seinen Standardeinstellungen, aber auf 30Hz erhöhte
Bildfrequenz
- Mikrophon auswählen (oder ohne Mikrophon vorführen und später mit
Audacity nachvertonen und in AVIdemux zusammenfügen)
- Bildschirmbereich wählen (der gewählte Bereich bleibt auch nach
Programmende erhalten) - hier den verkleinerten Bereich in Firefox
- Bearbeiten mit AVIdemux:
- Zusammenfügen solcher Videos in Avidemux (das erste öffnen, weitere
mit Menü ->Datei->anhängen)
- Heraustrennen unnötiger Passagen (Markierung zum nächsten iFrame
schieben, Bereich mit “[A” und ”B]” markieren, dann entfernen)
- Speichern im Copymodus - also ohne Neukomprimierung - als
beispiel.mkv
- Aufruf des Shellskripts (s.u.) mit
./mach_webm.sh beispiel.mkv
- Dieses ruft wiederum das ffmpeg-Programm mit vielen Parametern
auf
- erzeugt beispiel.mkv.webm bzw. beispiel.mkv.mp4
- 2-Pass-Vorgang für bessere Qualität
- Audio wird auf Mono reduzieren
- Overlay eines bspw. halbtransparenten PNG-Bilds (im RGB-Modus) als
Wasserzeichen oder Logo in der rechten unteren Ecke.
- Die Komprimierungseinstellungen sind sinnvoll für Bildschirminhalte,
Filmsequenzen erfordern höhere Datenraten!
Der Konvertiervorgang durch eines der Skripte dauert auf einem
einigermaßen aktuellen Rechner typischerweise etwas kürzer als das Video
dauert - je nach Größe des Bildausschnitts und
Rechengeschwindigkeit.
Quelltext von mach_webm.sh
Aktualisiert nach Anleitung von ffmpeg.org. Angestrebt wird nun eine
konstante Qualität.
#!/bin/bash
meinlogo=/pfad/zum/logo.png
stempel=" movie=${meinlogo} [watermark]; [in][watermark] overlay=main_w-overlay_w-5:main_h-overlay_h-5 [out] "
ffmpeg -i ${1} -vf "${stempel}" -c:v libvpx-vp9 -b:v 0 -crf 30 -pass 1 -an -f null /dev/null -y && \
ffmpeg -i ${1} -vf "${stempel}" -c:v libvpx-vp9 -b:v 0 -crf 30 -pass 2 -ac 1 -c:a libopus ${1}.webm
Quelltext von mach_mp4.sh
Dies war 2020 für iPads nötig. Stand von damals mit dem
Versuch eine konstante (zu hohe) Bitrate zu erreichen.
#!/bin/bash
meinlogo=/pfad/zum/logo.png
stempel=" movie=${meinlogo} [watermark]; [in][watermark] overlay=main_w-overlay_w-5:main_h-overlay_h-5 [out] "
ffmpeg -i ${1} -vf "${stempel}" -c:v libx264 -b:v 1M -pass 1 -an -f mp4 /dev/null -y && \
ffmpeg -i ${1} -vf "${stempel}" -c:v libx264 -b:v 1M -pass 2 -ac 1 -c:a libmp3lame -q:a 9 ${1}.mp4
Quellen
https://stackoverflow.com/questions/10918907/how-to-add-transparent-watermark-in-center-of-a-video-with-ffmpeg
https://trac.ffmpeg.org/wiki/Encode/VP9
https://wiki.ubuntuusers.de/Screencasts/